Newsletter-Rückblick – Erkenntnisse aus 5 Jahren

Mein Newsletter feierte im Januar 2025 sein fünfjähriges Jubiläum. Für mich ein riesengroßer Meilenstein. Ich bin fest entschlossen, mich dafür ordentlich zu feiern. Ja, auch wenn es mich immer noch eine gewisse Überwindung kostet.

Mich für meine Erfolge zu feiern, ist mir früher unheimlich schwergefallen.
Meine Erfolge überhaupt zu sehen, auch. Ich hatte nur Glück … Es war nur Zufall …

Und die schönen Rückmeldungen, die ich jedes Mal bekommen habe? Die schönen Rückmeldungen, die mich so erfreut haben? Tja, sie waren nach kürzer Zeit relativiert. Meine Erklärung: Die anderen haben einfach nicht gemerkt, dass hier oder da noch nicht alles perfekt war … Ihnen ist nicht aufgefallen, dass ich hier oder da nicht mein Bestes gegeben habe … Alles nur gemogelt. Ich wurde einfach noch nicht enttarnt.

Tja, das Impostor-Syndrom lässt grüßen. Kennst du dieses Gedankenkarussell vielleicht auch? Diesen ewig drehenden Ich-bin-nicht-gut-genug-Kreis?

Was hat mir geholfen, mein durchaus verzerrtes Bild von mir und meinem Können zurechtzurücken? Was hat dazu beigetragen, mein angeknackstes Selbstwertgefühl zu stärken? Immer wieder innezuhalten, zurückzuschauen und mich ganz bewusst für kleinere und größere Erfolge zu feiern.

Dafür stelle ich mir ganz viele Fragen: Was habe ich geschafft? Worüber kann ich stolz auf mich sein? Und fast am wichtigsten: Was habe ich getan, damit es mir gelingt?

Jetzt schaue ich auf 5-Jahre-Newsletter zurück und stelle fest, in dieser Zeit habe ich vieles gelernt, was mir sehr geholfen hat, meine Selbständigkeit entspannter zu gestalten. Nämlich:
• sinnvoll zu planen und in kleinen Schritten umzusetzen
• mich mit Gleichgesinnten zu umgeben und mir liebevolle Unterstützung zu holen
• mich für kleinere und größere Erfolge zu feiern (Stichwort: Positivtagebuch)
• meinen (lähmenden) Perfektionismus nach und nach loszulassen, und
• Nein zu sagen

Ja, ganz schön viel. Und nein, das ging nicht von heute auf morgen, sondern in klitzekleinen Schritten. Ich begebe mich auf Zeitreise. Komm sehr gerne mit.


Newsletterstart – der zweite Anlauf

Mit dem Gedanken, einen Newsletter zu starten, hatte ich schon lange gespielt. Mein erster Anlauf war gescheitert, noch bevor es richtig losging. Hier habe ich schon berichtet, was ich beim ersten Mal falsch gemacht habe. (Spoiler: ziemlich alles!).

Was habe ich beim zweiten Anlauf anders gemacht? Ich habe mir einen unverrückbaren Termin gesetzt: Die erste Ausgabe kommt im Januar 2020 raus. Punkt.

Ich habe es tatsächlich geschafft. Wie so oft auf den letzten Drücker. Am allerletzten Donnerstag im Januar ging die erste Ausgabe raus.

Wäre es nicht entspannter gewesen, mir dafür ein bisschen mehr Zeit zu geben? Nein. Ich kenne mich. Um meinen lähmenden Perfektionismus zu überlisten, helfen mir solche (sportlichen) Fristen. Hätte ich mir diese Frist nicht gesetzt, wäre ich jetzt, weitere 5 Jahre später, immer noch am Feilen der allerersten Ausgabe. Nein, kein Scherz.

Am 30. Januar 2020 um 11:20 Uhr habe ich auf den Senden-Button gedrückt ... (Ja, ich musste nachschauen. So gut ist mein Gedächtnis auch wieder nicht. 😉)

Newsletterlaunch – die ersten Reaktionen

Bis die ersten netten Rückmeldungen kamen, habe ich den Atem angehalten und einfach gewartet. Gut, dass sie nicht auf sich warten ließen. Sonst wäre ich vielleicht nicht mehr hier. 😅

Mir ist ein riesengroßer Stein vom Herzen gefallen. Ich war hin und weg. Ich konnte ausatmen.

Ich habe es meinem Mann etwas zitternd verkündet:
Mein Newsletter ... Der kommt tatsächlich gut an.

Und er zu mir:
Marta, du kannst dich von der Anerkennung der anderen nicht so abhängig machen.

(Und ich für mich:
Oh, doch. Das kann ich. Das habe ich schon immer so gemacht.)
 
Und er weiter:
Das tut dir auf Dauer nicht gut.

Und ich:
Ääääähm ...
(Tja, wo er recht hat, hat er recht.)

Bestätigung von außen als Antrieb

Positive Rückmeldungen und Bestätigung von außen waren schon immer mein größter Antrieb. Meine Lieblingsbelohnung. Eine unerschöpfliche Motivationsquelle.

Ja, ich gebe es zu. Für mich manchmal fast wichtiger als eine ordentliche Bezahlung und vernünftige Bedingungen. Aber lass uns das Fass hier bitte nicht aufmachen ...

Nein, das Bedürfnis, immer allen zu gefallen und der (selbstgemachte) Druck, der damit entsteht, geht von heute auf morgen nicht weg.

Aber in den letzten 5 Jahren hat sich bei mir in der Hinsicht einiges getan. In kleinen Schritten.

Liebevolle Unterstützung

Für meine allererste Ausgabe habe ich mir Feedback und moralische Unterstützung von drei Menschen geholt (an dieser Stelle Danke liebe Claudia, Margit und Noori!).

Ist diese erste Ausgabe perfekt geworden? Nein, das nicht. Vor allem gestalterisch gab es viel Luft nach oben. Das macht nichts. Sie war gut genug. Weit mehr als gut genug. Wenn ich jetzt die Texte lese, denke ich: süß!
 
Inzwischen verschicke ich meinen Newsletter viel öfter, die Ausgaben sind deutlich länger und auch viel persönlicher geworden. Dafür brauche ich jetzt nur einen Bruchteil von der Zeit damals.

Ja, Übung macht die Meisterin.

Den (lähmenden) Perfektionismus loslassen

Früher war ich fest davon überzeugt: Als professionelle Übersetzerin kann ich mir keine Tipp- und Grammatikfehler erlauben. Sonst könnte ich mich womöglich bei allen für alle Ewigkeit blamieren. Tja, dieser Glaubenssatz und diese (komplett unberechtigte) Angst waren der Grund, wieso meine allererste Website ganze 8 Jahre in Bearbeitung war. Deswegen habe ich früher auf Social Media stundenlang runtergescrollt und maximal ein müdes Like hinterlassen, anstatt mit wertschätzenden Kommentaren mein Netzwerk zu pflegen und zu erweitern. Im Nachhinein: umsonst vergeudete Zeit.

Ich musste lernen, zu unterscheiden: Ist dieser Text, den ich gerade schreibe, ein Auftrag? Werde ich dafür bezahlt? Wird er eines Tages gedruckt in einem Hochglanzkatalog erscheinen? Oder ist das einfach eine Mail, ein Kommentar auf Social Media, ein Newsletter, der nur einmal, wenn überhaupt, gelesen wird?

Ich bin schweren Herzens zu der Erkenntnis gekommen: Meine Energie und meine Zeit sind nicht unendlich.

Deswegen gehen viele meiner Newsletter inzwischen ohne Lektorat raus. Manchmal tut mir meine Älteste den Gefallen und schaut kurz rüber. Ja, über Tipp- und Grammatikfehler ärgere ich mich nach wie vor. Aber über die Jahre habe ich gemerkt:
• Egal, wie sehr ich mich bemühe, die Adjektivdeklination auf Deutsch werde ich in diesem Leben nicht mehr beherrschen. (Vielleicht dann im nächsten?)
• Über die kleinen und großen Flüchtigkeitsfehler im Newsletter stört sich kaum jemand. (Sie wirken, so habe ich gehört, eher sympathisch …)

Und im Blog? Da bitte ich immer einen lieben Menschen, darüber zu schauen. Findest du hier trotzdem Flüchtigkeitsfehler? Das war ich. Die habe ich später wieder eingebaut …

Der naheliegende Schritt: von Übersetzerin zu Beraterin

Im Juli 2013 (lange ist es her) habe ich meinen Blog gestartet. Hier kannst du den allerersten Eintrag mit dem schönen Titel „Leitfaden“ lesen. Minimalismus pur, dafür aber in drei Sprachen.

Über die Jahre ist mein Deutsch besser geworden. Die Blogartikel wurden länger und gehaltvoller. Die Anzahl der Menschen, die meinen Blog kannten und lasen, blieb übersichtlich. Sehr übersichtlich.

Mit meinem Newsletter erhoffte ich mir, meinen Blog bekannter zu machen. Wie sagt man so schön? Unverhofft kommt oft. Auf einmal kam die Coronapandemie. Die damit verbundene Auftragsflaute hat mir ganz viel Zeit zum Nachdenken beschert.

Kurz davor hatte mir jemand einen Floh ins Ohr gesetzt: Marta, mit deiner Erfahrung und deiner Empathie, könnte ich mir dich als Mentorin super vorstellen.

In der Tat hatte ich schon für meinen Übersetzerverband, den BDÜ, einer wunderbaren Frau ehrenamtlich zur Seite gestanden. (Apropos, suchst du eine Expertin für barrierearme Sprache? Melde dich gern bei Inga Schiffler und grüß sie ganz lieb von mir.)

Inga auf dem Weg zur Selbständigkeit zu begleiten, war eine wunderbare Erfahrung. Ich habe selbst dabei viel gelernt und erstaunt festgestellt: Ich habe in 20 Jahren Selbständigkeit ganz viel Wissen angesammelt. Dieses Wissen weiterzugeben, bereitet mir große Freude.

Am Ende dieses surrealen ersten Pandemiejahres stand der Entschluss fest: Ich baue mir ein zweites Standbein als Beraterin für Übersetzerkolleginnen auf.

Inzwischen berate ich nicht nur Übersetzerinnen, sondern auch andere Selbstständige, hauptsächlich aus sprach- und textaffinen Branchen. Und siehe da, dafür ist mein Newsletter mein Lieblingskommunikationskanal geworden.

Talent, Fleiß, Mut …

Ich schaue zurück und stelle fest: Auch meine Persönlichkeit hat sich in ganz kleinen Schritten weiterentwickelt.

Schreiben und Zuhören kann ich wunderbar. (Ja, es fällt mir schwer, das zu schreiben. Bescheidenheit ist eine Zierde und so ...) Aber es stimmt: Ich kann in allen meinen vier Arbeitssprachen sehr schön schreiben und auch sehr gut zuhören.

Habe ich dafür ein Talent? Viele sagen ja. Ich bin da etwas skeptisch. Früher hätte ich gesagt: Ich bin halt (sehr) fleißig. Was ich auf jeden Fall habe, ist eine gewisse Affinität. Das heißt, ich erfülle einige Voraussetzungen, die mir das Schreiben- und Zuhörenlernen leichter machen: Ich lese sehr gerne, ich muss nicht im Mittelpunkt stehen, ich brauche viel Zeit alleine, ich spiele leidenschaftlich gerne mit Worten. So fällt es mir leicht, dafür Zeit zu finden und darin, immer besser zu werden.

Aber Sprechen? Sprechen vor vielen Menschen ist mir schon immer schwergefallen. Egal in welcher Sprache. Und wenn ich „viele“ Menschen sage, meine ich damit auch schon drei Personen.

In den letzten Jahren habe ich mir mit klitzekleinen Mutproben nach und nach bewiesen, dass ich doch vor mehreren Menschen reden kann. Dass ich in der Lage bin, Videos von mir aufzunehmen. Meine Bedenken waren unbegründet. Bisher habe ich mich damit nicht blamiert. Ich habe auch niemanden zu Tode gelangweilt. (Zumindest, soweit ich weiß ...) Meine panische Angst vor Menschen zu sprechen, ist weg. Eine gewisse Nervosität und Unsicherheit sind noch da. Die kann ich aber ganz gut wegatmen. Meistens zumindest.

Zeitmanagement − Anderen beibringen, was ich selbst lernen musste

Inzwischen unterstütze ich andere dabei, sich besser zu strukturieren. Ja, es hat eine gewisse Ironie. Denn mein früheres Ich hat definitiv zum kreativen Chaos tendiert.

Jetzt bringe ich anderen bei, wie sie größere und kleinere Projekte sinnvoll planen und Schritt für Schritt umsetzen können. Mir ist besonders wichtig, dass sie ihre Stärken zelebrieren, ihre Lebensumstände berücksichtigen und sich nicht zu viel auf einmal vorzunehmen. Das konnte ich früher nicht und das hat bei mir für viel Stress und Frust gesorgt.

Ich komme auf die gleichen (zum Teil unbequemen) Fragen immer wieder zurück: Was hat bisher gut geklappt? Was nicht so sehr? Was war dein Anteil dran? Was wünschst du dir? Was ist jetzt dran? Was noch nicht? Was nimmst du mit? Was lässt du los?

Diese Fragen stelle ich meinen Einzelberatungskundinnen, in meinen Planungsworkshops und auch in diesem Videokurs. (Apropos: Magst du beim nächsten Planungsworkshop dabei sein? Schreib mir gerne und ich setze dich auf meine Mit-Vorlauf-Bescheid-geben-Liste. Möchtest du sofort wissen, wie du als Selbständige sinnvoll(er) planen kannst? In dem Selbstlernkurs „Schritt für Schritt eigene Projekte voranbringen!“ erfährst du es. Kurz und knackig. In deinem eigenen Tempo.)


Technische Unterstützung – Ich muss nicht alles alleine schaffen

Vor meinem Newsletterstart habe ich mir eine Stunde Technikberatung bei der Zeitmanagement-Expertin Claudia Kauscheder gegönnt.

Claudia hat mir aufgelistet, was ich alles auf meiner Website brauche und was ich alles auf meinem Newsletteranbieter rapidmail einstellen muss, damit mein erster Newsletter rausgehen kann.

Claudia hat mich davor gewarnt: Bis du das eingerichtet hast, brauchst du dir um den Inhalt der ersten Ausgabe gar keinen Gedanken zu machen.

Ach, wie gut sie mich inzwischen kannte!
 
Natürlich habe ich mir weiterhin um die Texte (viele) Gedanken gemacht. Aber das Technische habe ich mit ihrem Schubser erstaunlich schnell umgesetzt.


Technikanschubser – Ich helfe dir gerne!

In den letzten Jahren ist mir klar geworden: Ich bin technikaffin. Ich arbeite sehr gerne mit Tools, die ich gut beherrsche. Das mühsame Einrichten und Herumprobieren, bis das Tool das tut, was ich will und wann ich das will, finde ich unglaublich zäh. Du vielleicht auch?

Irgendwie witzig, wie sich alles entwickelt hat. Mit meinem Technikanschubser-Angebot helfe ich jetzt anderen dabei, ihre eigenen Newsletter in die Welt rauszubringen. Daniel Falk zum Beispiel verschickt seit Kurzem einen Newsletter rund um die arabische Sprache. (Klare Leseempfehlung von mir!)

Ich finde es schön, anderen Selbständigen dieses erste zähe Einrichten und Herumprobieren zu ersparen. Und auch Fortgeschrittenen verstecktere Funktionen zu zeigen und effizientere Herangehensweisen mit auf den Weg zu geben.

Neugierig? Hier erzähle ich dir, wie ich mit meinem Technikschubser unterstützen kann. Hier findest du alle Tools, die ich in meiner Selbstständigkeit nicht mehr missen möchte und mit denen ich mich sehr gut auskenne. Wenn du dir meine Unterstützung wünschst, bin ich sehr gerne für dich da.

Erkenntnisse aus 5 Jahren

Ich schaue zurück und stelle fest, in den letzten 5 Jahren habe ich vieles gelernt, was mir geholfen hat, meine Selbstständigkeit entspannter zu gestalten. Nämlich:
• sinnvoll zu planen und in kleinen Schritten umzusetzen
• mich mit Gleichgesinnten zu umgeben und mir liebevolle Unterstützung zu holen
• mich für kleinere und größere Erfolge zu feiern (Stichwort: Positivtagebuch)
• meinen (lähmenden) Perfektionismus nach und nach loszulassen, und
• Nein sagen

Ja, ich weiß. Ich habe es vorhin schon gesagt. Mir war es jetzt wichtig, das zu wiederholen. Doppelt hält besser.

Und jetzt bist du dran!

Magst du auch kurz innehalten und zurückschauen? Was hast du alles in den letzten Wochen, Monaten, Jahren geschafft? Was hast du alles gelernt? Wo warst du mutig?

Ich bin mir sicher, es ist viel mehr als du jetzt vielleicht denkst. Feiere dich dafür, ok? Und erzähle mir gerne darüber. Dann feiere ich dich auch.

Und wenn du meinen Newsletter noch nicht kennst und neugierig geworden bist, abonniere ihn gerne. Du bekommst Impulse, Strategien und kleine Tipps, die sich in meiner Selbständigkeit bewährt haben, und auch kleine ungeschminkte Einblicke in meinen Alltag.

Soll ich dich im (etwa) 2-Wochen-Takt in deinem Postfach besuchen? Dann melde dich hier an:

Marta Pagans

Es gibt nichts Schöneres, als sich zwischen verschiedenen Kulturen und Sprachen hin- und herzubewegen

https://www.marta-pagans.com
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