Früher bin ich als selbständige Übersetzerin in so manche Falle getappt und ins Stocken geraten. Woran das lag? Ich wusste noch nicht, wie ich sinnvoll für mich planen kann. Zum Glück lässt sich sinnvolles Planen auch lernen! Ich dachte, ich erzähle dir heute von so manchen Stolperfallen von mir. Vielleicht erkennst du dich ja in der einen oder anderen wieder ...
Lebensumstände nicht berücksichtigen
Als Übersetzerin habe ich jahrelang Ansprüche an mich gestellt, als hätte ich gar keine Kinder. Beim Planen habe ich meine drei Kinder einfach ausgeblendet. Im Nachhinein ziemlich unklug von mir!
Wenn ich an meine Leistung als Übersetzerin gedacht habe, hatte ich immer einen bestimmten Kollegen im Hinterkopf. Einen extrem effizienten und sehr zielstrebigen Kollegen, der sich (im Gegensatz zu mir) nur in Ausnahmefällen von der Arbeit ablenken lässt. Er arbeitet locker 40 bis 50 Stunden die Woche, bei Bedarf oft mehr. Unbewusst habe ich mich mit ihm verglichen und dabei gedacht: Was er in einer Woche schafft, sollte auch zu schaffen sein. Tja ... Dabei habe ich die Tatsache einfach verdrängt, dass er keine eigenen Kinder hat, dafür aber eine Ehefrau, die sich um alles kümmert und für ihn den Haushalt schmeißt. Nein, nicht besonders klug von mir. Wenn ich mich schon vergleiche, dann mit anderen selbständigen Müttern, oder?
Tja ... Wenn ich mich früher mit selbständigen Müttern verglichen habe, habe ich gerne nach Spanien geschielt. Was meine Freundinnen und Kolleginnen in Spanien schaffen, sollte auch zu schaffen sein. Dabei habe ich gerne übersehen: Ihre Kinder besuchen eine Ganztagsschule und sind in der Regel bis 17 Uhr versorgt. Planungstage, Hitzefrei ... In Spanien gibt es sowas nicht. Wenn es mal brennt, gibt es dort eine Oma in der Nähe, wenn nicht zwei, die jederzeit einspringen können. Nein, das hatte ich nicht.
Heißt das, dass ich meine Kinder die letzten Jahre vernachlässigt habe? Nein, das nicht. Ich habe mich sehr gut um sie gekümmert.
Heißt das, dass ich gar nicht gearbeitet habe? Nein, das nicht. Ich habe ganz schön viel übersetzt.
Diese Diskrepanz zwischen eigenen Ansprüchen und der Realität hat bei mir aber für viel Frust und Unzufriedenheit gesorgt.
Wie würde mein Rat an mein früheres Ich jetzt lauten? Beachte deine Lebensumstände! Sie einfach zu verdrängen, bringt dich kein bisschen weiter.
Hast du eine chronische Erkrankung, die in Schüben kommt? Bereiten dir dein Rücken, deine Augen oder deine Handgelenke immer wieder Probleme? Hast du Kleinkinder, Jugendliche in einer schwierigen Phase, Eltern, die immer mehr auf dich angewiesen sind? Indem wir unsere Rahmenbedingungen verdrängen, machen wir uns nicht nur die Planung, sondern auch unser Leben um einiges schwerer.
Entweder ganz oder gar nicht
Von meinem Entweder-ganz-oder-gar-nicht-Denken habe ich mich früher immer wieder bremsen lassen. Wenn ich etwas mache, dann richtig!
Entweder erstelle ich eine komplette Website in all meinen vier Arbeitssprachen oder gar keine. Um auf LinkedIn loszustarten, brauche ich perfekt ausgefüllte Profile in all meinen Arbeitssprachen. Davor brauche ich gar nicht anzufangen!
Inzwischen weiß ich aber: Ein einsprachiger durchdachter Onepager, sogar eine schlichte Onlinevisitenkarte, bringt uns viel mehr Sichtbarkeit als gar keine Internetpräsenz. Auf LinkedIn reichen erstmal ein paar Infos und ein halbwegs professionelles Foto, um auf Kontaktsuche zu gehen. Alles andere darf nach und nach kommen.
Noch ein Beispiel: Möchtest du deine C-Sprache aufpolieren? Für einen monatelangen Aufenthalt im Ausland fehlen dir Zeit und Geld? Für intensiven Privatunterricht auch? 15 Minuten am Tag auf Englisch etwas lesen oder Podcast hören, einmal im Monat eine Online-Konversationsstunde besuchen, all das bringt uns viel weiter; als gar nichts zu tun. Ja, das weiß ich inzwischen.
Apropos Fremdsprache auffrischen ... Englischtrainerin Kirsty Wolf gibt uns hier wirkungsvolle Tipps, wie wir unser Englisch (oder auch andere B- und C-Sprachen) reaktivieren können, um (wieder) fließend sprechen zu können. Magst du reinlesen?
Alles bis ins kleinste Detail planen wollen
Zu meinen Schul- und Unizeiten habe ich meine Nachmittage im Minutentakt geplant. Leider habe ich es jedes Mal bevorzugt, mit Unwichtigem anzufangen und mich in Nebensächlichkeiten zu verlieren. Nein, nicht gut!
Jetzt plane ich meine Projekte nur ganz grob, indem ich Meilensteine definiere. Ich fange mit dem Wichtigsten an. Die Details? Die kommen später. Ich habe nämlich festgestellt: Viele Ideen ergeben sich erst beim Umsetzen.
Als ich meinen Videokurs „Schritt für Schritt eigene Projekte voranbringen“ vorbereitet habe, wusste ich: Menschen, die sich auf die Warteliste setzen lassen und später den Kurs kaufen, möchte ich etwas schenken. Das habe ich bei der Ankündigung im Newsletter auch so kommuniziert. Was genau? Das wusste ich in dem Moment noch nicht.
Dieses kleine Dankeschön festlegen zu wollen, hätte mich nur unnötig aufgehalten. Ich war ja mit dem Inhalt des Selbstlernkurses und der technischen Umsetzung mehr als gut beschäftigt.
Irgendwann hatte ich die Idee, hübsche Postkarten zu verschicken, mit einem netten Spruch, der zum Dranbleiben motiviert. Erst als ich im Schreibwarenladen war, um etwas ganz anderes zu kaufen, habe ich sie entdeckt: Die perfekten Grußkarten, um mich für den Kauf zu bedanken. Sind sie nicht hübsch?
Je länger die To-do-Liste desto besser
Früher war ich davon überzeugt: Je mehr ich auf meine To-do-Liste packe, desto mehr werde ich schaffen. Ich durfte aber feststellen: Das komplette Gegenteil ist der Fall. Je weniger ich mir vornehme, desto zügiger komme ich voran.
Der Schlüssel für mich ist, Prioritäten zu setzen. Für eine gewisse Zeit, den Fokus auf das eine (wirklich nur das eine) Projekt zu legen.
Wenn ich mir vornehme:
meine Website zu überarbeiten,
einen Newsletter zu starten
und gleichzeitig drei neue Social-Media-Kanäle zu bespielen,
werde ich davon nichts schaffen. Das weiß ich ganz genau.
Stattdessen entscheide ich mich lieber für eins. Alle anderen Projekte müssen sich für eine Weile gedulden.
Planlos loslegen
Mir ist schon immer leichtgefallen, auf (gute und sehr gute) Ideen zu kommen, um als Übersetzerin sichtbarer zu werden, spannende Aufträge zu ergattern und neue Kundinnen und Kunden anzuziehen. Nur, ob diese Ideen für mich wirklich sinnvoll waren, ob sie für mich mit meinen Lebensumständen machbar und realistisch waren, daran habe ich keinen zweiten Gedanken verloren.
In meinen Anfängen als selbständige Übersetzerin habe ich die erstbeste Idee genommen und einfach losgelegt. Mit vollem Tatendrang. Bis die ersten Schwierigkeiten (sehr gerne in Form von Selbstzweifeln) kamen. Oder der nächste Schwall an Aufträgen. Oder das nächste kränkelnde Kind und die nächsten Kitaschließzeiten ...
Wenig später habe ich mich schon gefragt: War dieses Projekt wirklich eine gute Idee? Ich habe eh nur einen Bruchteil davon geschafft, was ich mir vorgenommen hatte, und bisher sowieso nichts damit erreicht ... Und diese anderen brandneuen Ideen klingen ja alle so verlockend. Ich stürze mich lieber darauf!
Zum Glück habe ich jetzt eine Methode gefunden, die für mich viel besser passt. Denn:
Es geht auch anders!
Was mache ich jetzt anders als früher? Anstatt einfach loszulegen, plane ich. Ausführlich genug, damit mir meine Planung eine Struktur und eine grobe Richtung gibt. Flexibel genug, damit sie mich nicht einengt und mich unnötig aufhält. Anstatt meine Rahmenbedingungen auszublenden, schaue ich jetzt ganz genau hin und ich frage mich: Was ist in meiner momentanen Situation möglich? Was ist in meiner momentanen Situation am sinnvollsten? Was sollte ich dementsprechend als Erstes angehen? Was darf/soll erstmal warten?
Wie sieht das konkret aus? Einmal im Monat verabrede ich mich mit mir für einen kurzen Strategietag, und einmal im Jahr, für einen längeren. An diesen Tagen schaue ich (wohlwollend!) zurück, schaue (zuversichtlich) nach vorne, und plane realistisch. Das mache ich mithilfe eines Fragenkatalogs, den ich über die Jahre entwickelt habe. Dieses achtsame Planen hilft mir sehr, zu priorisieren, motiviert zu bleiben und meine Projekte Schritt für Schritt voranzubringen.
Ich bin fest davon überzeugt: Das Planen in Strategietagen kann dir auch helfen. Egal, ob du jetzt schon sehr strukturiert bist oder du, so wie ich früher, eher zum Chaos tendierst.
Weil ich von diesem System so überzeugt bin, habe ich meine Erkenntnisse aus den letzten Jahren für dich in einem Selbstlernkurs gesammelt. Darf ich dich mit kurzen und knackigen Videos durch deinen ersten Strategietag führen?
Lass uns deine Strategietage planen!
Minikurs Schritt für Schritt eigene Projekte voranbringen!
47 Euro (zzgl. länderspezifischer MwSt.)
Training mit 10 kurzen Videos und einem umfangreichen Workbook, mit vielen Fragen, die dich zur Selbstreflexion anregen,
ganz konkrete Tipps, wie du ab jetzt sinnvoll(er) planst, umsetzt und vor allem auch dranbleibst,
immer wieder die Ermutigung, auf deine persönlichen Lebensumstände zu achten, anstatt sie auszublenden,
und nicht zuletzt: eine gute Portion Optimismus, eine ordentliche Dosis Motivation und eine herzliche Einladung, sanfter zu dir zu sein.
Nach der Buchung kannst du sofort starten. Innerhalb von wenigen Stunden weißt du schon, wie du als Selbständige neben Aufträgen deine eigenen Projekte Schritt für Schritt voranbringst. Klingt das erstmal gut?