Ich bin etwa 60 km westlich von Barcelona aufgewachsen. Im Herzen Kataloniens. Die Schönheit meines klitzekleinen Heimatortes, malerisch gelegen mitten in einem Naturpark, habe ich erst als Erwachsene schätzen gelernt.
Als Kind und Jugendliche war ich immer aufs Auto angewiesen. Jetzt genieße ich es, in der Stadt zu wohnen und fast alles zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der Straßenbahn erledigen zu können.
Ich werde immer wieder gefragt, ob ich in Deutschland das Meer und den Strand vermisse. Nein, das tue ich nicht. Die Sonne und der durchgehend strahlend blaue Himmel fehlen mir dagegen sehr. Bei gutem Wetter fällt mir alles leichter.
Als Spanierin habe ich zwei Nachnamen. Das sorgt in Deutschland immer wieder für Verwirrung. Deswegen lasse ich den zweiten Nachnamen (Llivina) oft weg. Wenn ich ihn in manchen Formularen angebe, kommen lustige Kombinationen per Post zurück. Einmal wurde ich zum Beispiel in „Divina Marta“ umgetauft. Himmlisch, oder? ;-)
Ich bemühe mich, meinen Namen so auszusprechen, dass es in Deutschland halbwegs verstanden wird. Wenn ich aber am Telefon meinen Namen nicht buchstabieren darf, heiße ich dann auf einmal „Magda Baganz“.
Ich bin die älteste von drei Schwestern. (Das hat mich sehr geprägt). Und jetzt habe ich selbst drei Mädels. Und einen Hund, einen Rüden, um es ein bisschen auszugleichen.
Als Kind war ich sehr schüchtern. Größere Gruppen waren nichts für mich. Da wurde ich plötzlich still und habe lieber zugehört. Nein, größere Gruppen sind immer noch nicht meins, aber das aufmerksame Zuhören schätzen meine Beratungsklientinnen jetzt sehr. Und eins zu eins zu sprechen, habe ich schon immer genossen.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es war, als ich lesen lernte. Als Kind war kein Buch vor mir sicher. Wenn ich in einem Buch vertieft war, habe ich die Welt um mich herum vergessen. Und wenn ich nicht gelesen habe, war ich in Tagträumereien versunken.
Als in der Schule das Einmaleins dran war, musste ich auch taggeträumt haben. Ich habe vor ein paar Jahren festgestellt, dass ich damals die Einmaleinsreihen wie Reimen auswendig gelernt hatte. Das System dahinter habe ich nicht wirklich begriffen.
Weder in der Grundschule noch im Gymnasium war ich gut in Rechtschreibung. Heute finde ich Tippfehler überall. Es sei denn, ich habe die Texte selbst geschrieben. In diesem Fall bin ich dafür blind. (Vielleicht hast du mittlerweile den einen oder anderen hier schon entdeckt. Für einen kurzen Hinweis wäre ich dir sehr dankbar :-)
In der Schule habe ich regelmäßig an Schreibwettbewerben teilgenommen. Für den ersten Preis hat es nie gereicht. Mein Fehler im Nachhinein: Ich habe jedes Mal krampfhaft versucht, „Literatur“ zu schreiben.
Im Gymnasium habe ich Latein und Altgriechisch geliebt. Trotzdem war jahrelang Geschichte mein Lieblingsfach. Lehrerin wollte ich auf keinen Fall werden und so habe ich mich im Abi-Jahr für ein Übersetzungsstudium entschieden.
Die 13 ist meine Lieblingszahl. Ich bin an einem 13. Februar geboren und wohnte als Kind in Hausnummer 13. Meinen Blog habe ich im Jahr 2013 gestartet. Dass das ein gutes Omen sein musste, habe ich im Nachhinein festgestellt. Bei meiner ersten Beratungsaktion, die Ideenquickies, hat die Nummer 13 auch eine große Rolle gespielt.
Ich bin zweisprachig aufgewachsen. In Katalonien gehört es einfach dazu. In der Uni habe ich drei Fremdsprachen gelernt. Bei zwei weiteren habe ich aus Spaß an der Freude ein bisschen geschnuppert. Ja, ich bin aber durchaus „Multitalking“-fähig. (Wie ich diesen Spruch von meinem Berufsverband liebe!)
Auch wenn Deutsch jetzt meine erste Fremdsprache geworden ist, war das keine Liebe auf den ersten Blick. In der Uni habe ich mich schweren Herzens für Deutsch als zweite Fremdsprache entschieden, weil ich zu Spanisch und Katalanisch keine weitere romanische Sprache wollte. Arabisch, Japanisch und Chinesisch erschienen mir zu schwierig. Ein Auslandssemester in Russland konnte ich mir als Frostbeule gar nicht vorstellen. Deutsch war die vernünftigste Alternative und mit 18 hielt ich recht wenig von vernünftigen Entscheidungen …
Meine erste Dozentin für Deutsch hat den Unterricht so lieblos gestaltet, dass ich in den ersten Uniwochen ernsthaft überlegt habe, zum Arabischen zu wechseln. Hätte ich das gemacht, würde mein Leben und diese Liste hier ganz anders aussehen. Ob ich sie auch auf Arabisch verfasst hätte?
Für ein paar Semester (und ausgerechnet in Berlin) habe ich Russisch als dritte Fremdsprache studiert und an den vielen für mich unaussprechlichen Sibilanten kläglich gescheitert. Das kyrillische Alphabet kann ich jedoch immer noch entziffern.
Mit dem Baskischen habe ich mich ein paar Jahre sehr intensiv auseinandergesetzt und mich unsterblich in seine erstaunlich logische Grammatik verliebt. Wie praktisch, eine faszinierende Sprache zu entdecken, die mit Indogermanisch nichts zu tun hat, aber die bei mir um die Ecke gesprochen wurde.
Als ich mit meiner dritten Tochter schwanger war, musste ich vier Monate liegen (mit Tochter 1 und 2 übrigens auch). Da habe ich die Gelegenheit genutzt, um mir mit einem Selbstlernkurs ein bisschen Türkisch beizubringen. Leider habe ich bis auf ein paar Wörter alles ganz schnell wieder vergessen. Bis drei kann ich aber immer noch zählen: bir, iki, üç!
Wenn ich wieder mal Zeit habe, möchte ich Japanisch lernen. Schriftzeichen entziffern und verwenden zu können, reizt mich schon seit Langem. Irgendwann will ich Japan bereisen und mich dabei nicht nur mit Händen und Füßen verständigen können.
Zwischen B- und C-Sprache hin und her zu schalten, fällt mir unheimlich schwer. Wenn ich in Deutschland bin, kann ich nur mühsam auf Englisch schreiben. Und spontan auf Englisch reden? Das geht gar nicht. Deutsch kommt mir immer in die Quere. Wie schaffen das meine Dolmetscherkolleginnen bloß?
Ja, Sprachen begleiten mich irgendwie immer. Mein Lieblingszeitvertreib in der Bahn ist meine Mitfahrer zu belauschen. Was für eine Sprache sie wohl sprechen?
Schmuck, Kosmetik und Parfüms trage ich sehr selten. Zu diesen Themen übersetze ich trotzdem leidenschaftlich gerne. Deswegen lege ich mir jedes Mal im Urlaub einen Vorrat an spanischen Frauenzeitschriften an, um immer auf dem letzten Stand zu sein.
Shoppen tue ich überhaupt nicht gerne. Bei Schuhen, Handtaschen und Ohrringen werde ich aber immer wieder schwach. Was ich auch sehr gerne sammle, sind Magnete mit coolen Sprüchen. Gut, dass unser Kühlschrank so groß ist.
Ich versuche Romane auf Englisch, Deutsch, Spanisch und Katalanisch abwechselnd zu lesen. Da habe ich aber bestimmte Vorlieben. Krimis lese ich am liebsten auf Deutsch. Und umgekehrt: Auf Deutsch lese ich am liebsten Krimis. Wieso das so ist, kann ich nicht sagen. Auf Englisch verschlinge ich immer wieder Chick-Lit. Auf Spanisch und auf Katalanisch darf es ruhig tiefsinniger werden.
In der Schule haben wir „Das Parfüm“ von Patrick Süskind gelesen und ich war fasziniert. Irgendwann habe ich zu mir gesagt: Wenn ich dieses Buch auf Deutsch lesen kann, bin ich mit meinem Deutsch zufrieden. Das ist schon lange der Fall. Aber auf Deutsch habe ich es dann doch nicht lesen wollen. Ich möchte es lieber als schöne Erinnerung behalten.
Seit Jahren gehört der Tatort am Sonntag bei mir zum festen Ritual. Pünktlich um 20:15 schaffe ich es nur selten, sodass ich öfter den Mord verpasse. Da ich abends schnell müde werde, blende ich die Untertitel für Hörgeschädigte ein. So kann ich sogar Eisner und Fellner aus Wien mühelos folgen.
Tatort ist das Einzige was ich vom Fernsehprogramm schaue. Ich bin ein absoluter Serienjunkie. Spielfilme mag ich auch, aber unter der Woche bin ich dafür zu müde und schlafe dabei ein. Bevor die Streaming-Dienste Einzug gehalten haben, hatte ich mir eine beachtliche DVD-Sammlung zugelegt.
Auch wenn ich Spielfilme und -Serien am liebsten in der Originalfassung schaue, habe ich mich als audiovisuelle Übersetzerin auf Synchron spezialisiert (auf Neudeutsch – Dubbing).
Wenn ich erzähle, ich übersetze Filme, werde ich oft gefragt, ob ich Schauspielerin sei. Nein, bin ich nicht. Ich habe aber schon mal einen Oscar gewonnen. Wirklich gewonnen? Na, ja, das vielleicht nicht. Aber für mich fühlt es sich ein bisschen so an. Ich durfte nämlich den großartigen Film „Das Leben der Anderen“ mit Ulrich Mühe und Martina Gedeck übersetzen. Den allerersten Spielfilm, den ich je übersetzt habe, „Dinosaur Babes“, war dagegen so grottenschlecht, dass er fast Kultstatus hat ...
Zeichentrickfilme übersetze ich immer wieder gerne. „Biene Maja“, „Wiki der Wikinger“, „Pepa Wutz“ … Jedes Mal komme ich ins Schwitzen. So manches Wortspiel ist nicht gerade ein Kinderspiel …
Als ich die ersten Staffeln „Türkisch für Anfänger“ übersetzt habe, habe ich mir vorgenommen ein bisschen Türkisch zu lernen. Das habe ich tatsächlich dann auch gemacht. Siehe Punkt 19.
Auch wenn ich unheimlich gerne arbeite, Erholung muss sein. Am besten kann ich im heimischen Garten entspannen. Bei gutem Wetter in der Hängematte liegen … Herrlich!
Sport ist nicht so meins. Ich schwimme aber sehr gerne. Viele meiner Blogartikel und Social-Media-Beiträge sind unter Wasser entstanden. Die restlichen am Wasser. Ich gehe nämlich sehr gerne spazieren. Am liebsten am Neckar entlang.
Am Telefon kann ich stundenlang quatschen. Egal welche Sorge ich habe, nach einem längeren Telefonat mit einer lieben Freundin, geht es mir immer deutlich besser.
Den Luxus beim Telefonieren einfach zu sitzen, gönne ich mir nur selten. In der Regel erledige ich parallel den Haushalt oder jäte Unkraut im Garten.
Auch wenn mein Name, Marta, „Hausherrin“ bedeutet und die Heilige Marta Schutzpatronin der Hausfrauen ist, fühle ich mich für Haushalt wenig berufen.
Das Putzen und Aufräumen versüße ich mir mit Podcasts. So kann ich zumindest jedes Mal dabei etwas lernen.
Kochen ist für mich keine Leidenschaft, sondern eine (mehr oder weniger lästige) Pflicht. Da ich sehr gerne esse und am liebsten warm und selbstgekocht, stehe ich immer wieder vor dem Herd. Was ich gar nicht mag − für Gäste zu kochen. Zum Glück tut das mein Mann unheimlich gerne und noch dazu ausgezeichnet gut. Seine Lasagne und sein Chili con Carne sind legendär!
Für die Wäsche dagegen bin allein ich zuständig. Wäsche sortieren, aufhängen und zusammenlegen hat etwas Meditatives. Da kann ich wunderbar über den nächsten Blogbeitrag sinnieren.
Ich trinke am liebsten Wasser. Einfach stilles Leitungswasser, wie ich es von zu Hause kenne.
Seit ich in Deutschland wohne, begleitet mich beim Arbeiten stets eine Kanne Tee. Kaffee trinke ich nur einmal am Tag, und dann mit ganz viel Milch, sonst werde ich schnell zittrig. Und wenn ich mich mit einer guten Freundin oder einer lieben Kollegin im Café treffe? Da darf ein Latte Macchiato nicht fehlen. Mit Kakao-Herzchen und gaaaanz viel Milchschaum. Lecker!
Ich trinke keinen Alkohol. Ich vertrage es einfach nicht. Was? Eine Spanierin, die keinen Rotwein trinkt? Ja, das gibt es tatsächlich. :-)
Neben meinem Bett liegen immer Stift und Papier parat. Das genau treffende Wort, das gelungene Wortspiel, der erste oder letzte Satz für einen Blogbeitrag kommen oft kurz vor dem Einschlafen oder auch mitten in der Nacht.
Apropos Schlaf. Abends abzuschalten, fällt mir oft schwer. Egal wie müde ich bin, wenn mein Kopf das Schlafkissen berührt, geht das Gedankenkarussell los. Manchmal meldet er sich erst nach ein paar Stunden. Seit einer Weile höre ich zum Ein- oder Wiedereinschlafen deswegen ganz gerne Podcasts. Das lenkt mich ab.
Irgendwie lustig. „Schreiben“ tue ich am liebsten (und am besten) beim Gehen. So kann ich die Angst vorm weißen Blatt überwinden. „Nachdenken“ kann ich am besten beim Schreiben. Erst wenn ich ihn niederschreibe, kann ich meinen Gedankenwirrwarr entknoten.
Ich habe zwei (sehr unterschiedliche) Handschriften. Eine schön nach rechts geschwungen für Grußkarten, Tagebücher und Co. Auf schnellen Notizen und To-do-Listen wird meine Handschrift rund und anarchisch. Nach einer Zeit habe selbst ich Schwierigkeiten, sie zu entziffern.
Ich bin keine Digital Native und habe mich lange geweigert ein Handy zu besitzen. Jetzt möchte ich (und kann oft) nicht mehr ohne.
Ich habe ein seltsames Gedächtnis. Für Hauptstädte und Flüsse ist es grottenschlecht. Für Namen ist es nicht immer zuverlässig. Für Gesichter, Düfte und Kleinigkeiten ist es aber ausgezeichnet. Für Vokabeln auch. Bei manchen weiß ich noch ganz genau, wann und wo ich sie gelernt habe.
Ich habe es schon bei Punkt 1 erwähnt. Ich bin in einem klitzekleinen Ort aufgewachsen (Sant Llorenç Savall). Danach habe ich in zwei Millionenstädten gewohnt (Berlin und Barcelona). Die Liebe hat mich zuerst nach Köln und später nach Mannheim gebracht. Ob ich jemals wieder umziehen werde? Ich lasse mich überraschen.
Meine erste Website war acht Jahre lang in Bearbeitung (in Zahlen: 8!). Zu groß war der (selbst gemachte) Druck, sie perfekt erstellen zu wollen. Ja, mein Perfektionismus begleitet mich schon ein Leben lang. Wie ich das mittlerweile sehe: Er darf ruhig bleiben, wenn er mir hilft, schöne Texte zu schreiben. Wenn er mich einfach nur lähmt, muss er weichen. Dieser Blogbeitrag ist zum Beispiel ganz ohne Lektorat ins Netz gegangen, getreu meinem neuen Motto: „ich übe mich in Imperfektion“.
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Lustig irgendwie. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich mehr als ein Dutzend Fakten über mich sammle. Mittlerweile sind es über 50 geworden. Vielleicht kommen es mit der Zeit noch ein paar dazu.
Wie sieht es bei dir aus? Hast du ein paar Gemeinsamkeiten entdeckt? Magst du mir einen Fakt verraten, den nur wenige über dich wissen?