Weißt du was? Ich habe mich ertappt. Ich habe mich ertappt, wie ich in mein altes Muster verfallen bin.

Tief in mir drin steckt ein Glaubenssatz: Was ich kann, könnte jeder. Was andere können, erscheint mir in der Regel wertvoller, reizvoller, erstrebenswerter ... Das hat mich bisher immer wieder dazu verleitet, jemand anders sein zu wollen. Das hat mich oft dazu gebracht, mich selbst zu boykottieren.

Sollen wir andere nachmachen oder lieber uns selbst treu bleiben? Ich glaube, wir alle würden das Gleiche darauf antworten. Aber was heißt „sich treu bleiben“? Woher sollen wir wissen, was, wer oder wie wir eigentlich sind? Und wenn wir wachsen wollen, steht uns unser altes Ich möglicherweise nur im Weg? Tun wir etwas nicht, weil es tatsächlich nicht zu uns passt? Oder tun wir es aus irgendwelchen Ängsten nicht? 

Soll ich dir etwas verraten? Meine erste Website war acht Jahre lang in Bearbeitung (in Zahlen: 8!). Hätte mein zweiter Webdesigner (der erste war eine Katastrophe) meine Texte damals nicht ohne meine Erlaubnis ins Netz gestellt, wäre ich heute (weitere acht Jahre später) immer noch beim allerallerletzten Schliff. (An dieser Stelle: danke Holger!) Meinen Blog habe ich damals nur gestartet, weil der gleiche Webdesigner mich regelrecht dazu gedrängt hat. (An dieser Stelle: danke noch mal Holger!). 

Und wie geht es mir heute? Diesen Blog zu schreiben macht mir eine Riesenfreude und mittlerweile schreibe ich auch Blogbeiträge für Übersetzerkolleginnen und sogar für Übersetzerfachzeitschriften! Das Schreiben in einer Fremdsprache ist Teil von mir geworden. Das hätte ich früher nicht für möglich gehalten. Das steckte aber schon irgendwo in mir drin. Ich wusste das nur nicht.

Du musst nichts …

Musst du jetzt unbedingt an Onlinetreffen teilnehmen, wenn sie dir überhaupt nicht liegen? Nein, musst du nicht.

Musst du jetzt unbedingt auf LinkedIn, Twitter und Co. präsent sein, wenn dich Social Media nur nerven? Nein, musst du nicht. 

Musst du jetzt unbedingt einen Blog, einen Newsletter oder einen Podcast starten, weil die eine Kollegin das macht? Nein, musst du nicht. 

Nein. Du musst nichts. Du musst dich nicht verbiegen. Du musst nicht (jemand) anderes werden. Du musst nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Nein, bestimmt nicht. Du musst nichts. Aber du kannst, wenn du magst.

 

Die entscheidende Frage …

Vor einiger Zeit habe ich eine für mich wunderbar wirksame Frage entdeckt. Sie hilft mir herauszufinden, was ich wirklich will und wer ich wirklich bin. Bis auf einen kleinen Ausrutscher letzte Woche funktioniert das für mich ganz gut. Diese Frage lautet:

 „Was würdest du tun, wenn du wüsstest, es würde dir gelingen?“

Wenn du wüsstest, dass mit der Technik alles klappt und du souverän rüberkommst, würdest du an Onlinetreffen teilnehmen? Wenn du wüsstest, du blamierst dich damit nicht, würdest du Videos von dir drehen? Wenn du wüsstest, dir werden die Ideen nicht ausgehen, würdest du einen Blog starten?

Das Schöne dabei ist: Du konzentrierst dich so automatisch auf die Lösung! Wie stellst du sicher, dass die Technik funktioniert, dass dir die Schreibideen nicht ausgehen, dass du dich im Live-Video nicht blamierst? Bekommst du es allein hin? Prima. Wenn nicht: Wo kannst du dir Hilfe holen und bei wem?

Wenn ich wüsste, dass ich trotz Kniebeschwerden irgendwann mal Marathon laufen könnte, würde ich anfangen zu trainieren? Ich? Ganz sicher nicht! Laufen macht mir keine Freude. Selten habe ich als Jugendliche so gelitten wie auf dem Sportplatz …

Wenn ich mich irgendwann mal einer sportlichen Herausforderung stellen möchte, dann eher im Wasser. Und damit spanne ich den Bogen zu meinem Ausrutscher letzte Woche. Denn eigentlich sollte es heute hier darum gehen …

 

(Schon wieder) in die alte Falle getappt

Ich habe es dir vorhin schon erzählt. Manchmal würde ich so gerne anders sein …

Ich wäre zum Beispiel so gerne schlagfertig – zack die perfekte Antwort, zack das treffende Wort, zack die witzige Pointe … Ja, ich wäre so gerne schlagfertig. Das bin ich aber nicht.

Und dieser Wunsch, mal anders zu sein, verleitet mich oft dazu, falsche Entscheidungen zu treffen.

Kurz vor meinem Geburtstag entstand bei mir der Wunsch, dir etwas zu schenken. Etwas, das mit meiner Tätigkeit als Mentorin und Beraterin zu tun hat. Ein 13-prozentiger Rabatt? Hmmm. 13 Minuten Extraberatung? Schon besser. 13 Ideen aus meiner Ideensprühdose? Deutlich besser! Ich wollte das Ganze unbedingt mit der Zahl 13 verbinden. Denn am 13. Februar habe ich Geburtstag und die 13 war schon immer meine Lieblingszahl.

Wenn ich an so einem Projekt bastle, tausche ich mich sehr gern mit anderen aus. So werden gute Einfälle in der Regel noch besser. Von jeder Anregung, von jedem Einwand kann ich oft etwas mitnehmen.

Von einem kreativen Kopf, den ich sehr bewundere, kam der Vorschlag: „Schenke doch einen Ideenquickie. 13 Minuten Brainstorming. Zack. Zack. Zack. Das wäre doch geil!“

Geil? Hmmm … Ideenquickie? Hmmm … Zack. Zack. Zack? Hmmm … Ideen sind wirklich meine Spezialität … Aber Schnelligkeit? Ich? Da musste ich erstmal in mich gehen. Oder anders ausgedrückt: eine ganze Nacht darüber grübeln.

Zwischendurch kam mir ein flüchtiger Gedanke: ein „Ideenplausch“! Sich gemütlich zu zweit hinsetzen und schauen, was wir alles Schönes aus meiner Ideensprühdose herausholen können ... Ja, das würde definitiv besser zu mir passen.

Aber ein „Ideenplausch“? Nee, dafür reichen 13 Minuten eh nicht. Und das ist doch langweilig, oder? Schnell und zackig − Das ist doch viel reizvoller!

Und so stand nach einer schlaflosen Nacht meine Ideenquickie-Aktion. 13 Minuten kostenloses Brainstorming für Sprachmittler:innen. Als Keyvisual ein Läufer in Startposition und ich an deiner Seite als deine Laufpartnerin. In kürzester Zeit stand die Landingpage, ein Kalender zum Buchen und der Newsletter dazu. Und siehe da, die ersten Anmeldungen ließen nicht auf sich warten. Eigentlich alles rund, oder?

 

Alles nicht ich …

Die Aktion stand. Alles dynamisch. Alles zackig. Alles nicht ich. Darauf bin ich erst gekommen, als aus einer Runde von Frauen um Claudia Kauscheder, die mich mittlerweile sehr gut kennen (auch hier ein großes Dankeschön!), nach und nach liebevolle Einwände kamen. Marta, bist du das wirklich? Marta, läufst du überhaupt gerne? Ganz stimmig mit deiner Ideensprühdose ist das Ganze doch nicht …

Tja, und recht hatten sie. Mir war es auf einmal klar: Ich hatte mich (schon wieder) blenden lassen.

Aber jetzt kommt die gute Nachricht! Wäre mir das vor ein paar Jahren passiert, hätte ich am liebsten alles abgesagt. Ich hätte die paar Termine vielleicht wahrgenommen, aber ich hätte mich nicht getraut, weitere Menschen darauf aufmerksam zu machen. Ich hätte ganz schnell die Landingpage aus meiner Website entfernt und das Ganze aufs nächste Jahr verschoben, damit ich ganz sicher sein kann, dass alles perfekt passt. Und ob ich das im nächsten Jahr durchgezogen hätte? Na ja, wahrscheinlich nicht.

 

Ausgerutscht? Und nun?

Und so habe ich mich entschieden, es doch durchzuziehen. Auf meiner Website steht jetzt „Ideenquickie“ in Großbuchstaben. Ein Läufer bereitet sich auf einen Sprint vor. Ich biete mich als Laufpartnerin an. Nein, das bin nicht ich. Aber diesmal darf es so bleiben.

Denn Ideenquickie hin oder Ideenplausch her … Im Grunde geht es mir darum, dich besser kennenzulernen. Mich interessiert, wo du gerade als Übersetzer oder Übersetzerin feststeckst. Wenn wir uns zusammen hinsetzen, sei es nur für 13 Minuten, bin ich mir sicher, dass wir ein paar gute Ideen für dich aus meiner Ideensprühdose rausholen werden. Und darauf freue ich mich schon sehr!

Und wie geht es nach der ganzen Aufregung für mich weiter? Ich bin fest entschlossen: Ich will wachsen und gleichzeitig immer mehr Marta sein.

 

Update Herbst 2022: Ideenquickie oder Ideenplausch … Ab dem 13. Oktober schenke ich dir eine kostenlose Beratung mit mir. Kurz und knackig. Arbeitest du als Übersetzer oder Übersetzerin und steckst du irgendwo fest? Dann lass uns schauen, was wir alles gemeinsam aus meiner Ideensprühdose herausholen können. Hier kannst du deinen Termin aussuchen.